Eine Träne
der Einsamkeit
Der Tag beendet seinen Verlauf mit einem letzten,
glühendem Schein.
Die Nacht ergreift erbarmungslos Besitz von dem,
was
der scheidende Tag zurückläßt
und überzieht alles mit
einer seltsamen Einsamkeit *
Ich sehe meinen Körper darniederliegen, mit
Kälte
durchzogen und rasendem Herzschlag *
Meine Seele jedoch spürt die mangelnde Wärme
nicht,
sie ruht in anderen Sphären und betrachtet
meine wehende
Lebenshülle wie sie so hilflos und verletzlich
gebettet ist.
Ich fühle wie sich eine Träne des Schmerzes
aus
meinem Auge drückt.
Ich spüre die erneute währende Einsamkeit,
welche ich erleiden muß da Du aus meiner
Nähe
in Deine endlichen Weiten verbleiben mußt
*
Ich träume
wie sich Dein Wesen langsam
von mir entfernt und ich wie gelähmt
Deiner immer kleiner werdenden Gestalt
nachstarre bis der Schmerz meine Brust, mein
zu zerreissen droht * * *
Ich sehe, wie sich eine Träne der Hoffnung
in meinem Auge spiegelt
in dieser erscheint mir Dein Abbild mit Deinem
atemberaubenden Lächeln und Deinen sanften
Zügen
es ist die schönste Träne die ich weinen
kann * * *
Ich liege immer noch regungslos da,
doch dieses in mir aufkeimende Hochgefühl
lässt meine Koordination zurückkehren
und
ich rufe Deinen Namen laut in Deine Umgebung
die ich nicht kenne.
Es schallt säuselnd zurück und hält
mich fest in seinem
zauberhaften Bann gefangen, um mich dann
hinter Dir herrennen zu lassen * * *
Ich schmecke meine Träne der Einsamkeit,
die sich ihre Bahn sucht,
über meine Wange rinnt und meine Zunge benetzt
*
Ihr Geschmack ist sehr salzig, so salzig, daß
sich ein
unstillbarer Durst in meiner Kehle verbreitet,
der sich
jedoch auch nicht durch Wasser stillen läßt
*
Das einzige, was diesem Verlangen gleichkommt,
ist die
Sehnsucht zu Dir *
Der einzige Lichtstrahl auf meiner Haut und ich
friere
sind die einzigen die mich begleiten.
Ich habe das Gefühl Dich einzuholen - doch
die Distanz zu Dir
verringert sich nicht.
Ich ersehne den Moment, wenn ich Dich erreiche
und Du
ganz in meiner Nähe bist und all diese Sorgen
von mir nimmst.
Und wieder einmal warst Du es,
die mir den Schlaf raubte, bis diese extreme
und
unaufhaltsame Müdigkeit mir das Bewußtsein
nimmt * * *
Mit einer Träne
der Einsamkeit.
Copyright
by Chr.Vivien
1999 - 2014
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