Traumland-04

Wie durch eine undurchsichtige Wand ist das
Zabalonialand zum Schloß getrennt.

Seht selbst was sich hinter diesem Wolkenschloss verbirgt.
Ich lasse euch ein wenig selbst träumen.

  Weit, sehr weit ist der Weg zum Schloß
und nur in seinen Träumen
gelangt man dort hin,
denn dort wohnt die Köngin

mit ihrem Gemahl

  und ihren Untertanen.

Papageekas - Zauberschloß

Es liegt ein Schloß tief in den Wolken und sein Lied von Sehnsucht schwer,
singt der Wind es beginnt lang ist's her!
Versunkene Schiffe mit goldener Last, still am Wege zum grünen Palast,
da wohnt eine Königin in Glanz und in Pracht,
aber ringsum ist ewige Nacht!

Nachts steigt die Königin heraus aus dem Schloß und
mit dem Sturm klagt sie allem ihr Weh.

Niemand verstand die Wellen die sich morgen's fanden
denn ihre Gedanken ertranken tief im dem Schloß.

Singt ein Lied

singt der Wind

hört es klingt,

lang ist's her!

Eines Morgens war es Papageeka leid zu singen und so trat
sie erneut vor ihr Schloßtor!

Sie rief ihre Untertanen.


 Das Blau kam. Es war sanft und mild. Es begrüßte die Frau
freundlich und erfüllte den Himmel, und verschwand leise.

Dann rief sie das Rot. Es warf sie fast um. Doch sie befahl ihm
ein Pferd zu sein und so durchritt sie das Königreich.

Das Rot war wild und tat gefährliche Dinge.
Sie fühlte sich auch wild und gefährlich.

Irgendwann hatte sie genug und befahl dem Rot zu verschwinden.

Es blieb ein bißchen Rosa, aber nicht lange,
denn dann kam das Gelb. "Bleib!", sagte sie,"
du bist so schön warm und hell."

Aber das Gelb war nicht nur warm und hell, sondern konnte
auch zickig und gemein sein.
Doch das konnte Papageeka auch, und so kam es zum Streit.

Das sanfte Blau wollte schlichten,
aber es konnte sich nicht durchsetzen.

Dann kam noch neugierig das Rot dazu, und alles wurde Grau.
Und Grauer.
Und Grauer.
  Papageeka war Grau, das Schloß war Grau,
der Berg war Grau,
 der Himmel war Grau."Hau ab!",
sagte Papageeka Sie schimpfte, tobte, schrie!
Das Grau ließ sich nichts befehlen, es blieb.

So verging eine lange Zeit.
Die Königin der Farben war keine Frau mehr.
Sie war nicht mehr sanft,
nicht mehr wild,
nicht mehr warm,
nur noch traurig.
Da mußte Papageeka weinen.
Erst ganz schwach und leise, dann immer stärker und lauter.
Es quollen Mengen von Tränen hervor, und je mehr sie weinte,
umso mehr verschwand das Grau.
Stattdessen waren überall ihre Tränen.

Und da waren sie wieder:


      

Das sanfte Blau,
das wilde Rot,
das warme und manchmal gemeine Gelb.
Sie spielten zusammen,
sie tanzten zusammen,
bis sie müde wurden.
Dann deckte das sanfte Blau alles zu.

Hiermit ist nun meine Traumwelt zu Ende,
hoffe sehr sie hat Dir ein wenig Freude bereitet,
keine Traurigkeit in Deinem Herzen hinterlassen.

Denn:
Wie sagte einst Christian Barnard, zu Sophia Loren
In diesem Satz steckt sehr viel Lebensweisheit.
Weine nie über Dinge, die nicht über Dich weinen können.
90% aller Dinge, über die wir uns erregen, sind es nicht Wert,
schaden nur dem Herzen.