Willkommen im Band Zwei

Die Fünf Herren meinten auch,
daß es ein guter Gedanke sei, und der alte Mann kehrte ins Haus
zurück, wo er Kaguya Hime von allem berichtete.

Kaguya Hime entschied:

Der Prinz Ishitsukuri: 
Er soll mir, bitte, Buddhas steinerne Reisschale bringen.

Für Prinz Kuramochi: 
habe ich mir folgendes ausgedacht: denn ich habe gehört,
im östlichen Meer liege ein Berg namens Lheng Lai;

dort wachsen Bäume, deren Wurzeln aus
Silber, deren Stämme aus Gold und deren Früchte aus weißen
Edelsteinen sind; er soll mir, bitte, einen Zweig davon bringen.

Der dritte, der Minister Abe: 
Er soll mir, bitte, aus China das Fell der

Feuerratte bringen.

Der oberste Ratgeber Ootomo:

Er soll mir, bitte, den Edelstein bringen, der in den fünf Farben

am Hals des Drachens schimmert. 

Der Mittlere Ratgeber Isonokami: 

Er soll mir, bitte, von den Adlern die gehenstillende

Kauri - Muschel bringen. 

Der alte Mann wandte ein:
"Dies alles erscheint mir sehr schwierig. Solche Dinge gibt es nicht in
 diesem Lande. Wie kann ich den Herren solche schwierigen Aufgaben
vortragen?

Kaguya Hime erwiderte:
Ich sehe darin keine Schwierigkeiten.

Der alte Mann lenkte ein:
"So werde ich es ihnen eben sagen müssen.
Er ging hinaus und berichtete den Freiern:
Sie hat so und so gesagt.

Bringt also, was ihr soeben vernommen habt. 

Die Prinzen und edlen Herren klagten:
"Warum sagt sie nicht gerade heraus:"

"Da sprach der alte Mann"
Kommt nicht mehr in die Nähe meines Hauses. 

Und somit  entfernten sie sich voll Verdruß.

Fern von dem Mädchen glaubte Prinz Ishitsukuri auf dieser
Welt nicht mehr leben zu können. Er überlegte, ob er sich wirklich
den gewünschten Gegenstand aus Indien beschaffen solle.
Er war ein Mann, der an alle Möglichkeiten dachte,
und er sprach zu sich:
"Wie kann ich, selbst wenn ich eine Reise von
hunderttausendmillionen Meilen unternehme,
eine Schale besorgen, die es nicht zweimal in Indien gibt?

Doch an Kaguya Hime schrieb er: 

"Heute noch breche ich auf, um die Schale aus Indien zu holen."

Nach etwa drei Jahren kehrte er mit einer rußgeschwärzten
Schale zurück. Er hatte sie im dunklen Inneren des Landes
in einem verlassenen Bergtempel vor einer Pindora-Statue
stehend gefunden.
Er hüllte sie in Seidenbrokat und überbrachte sie

mit einem Zweig künstlicher Blumen. 

Kaguya Hime entdeckte einen Brief in der Schale.
Sie las:

Über Berge und Meere
hat mein' Herz mich getrieben

blutige Tränen in die Schale geweint.

Kaguya Hime prüfte, ob die Schale wirklich ein Licht um sich
verbreitete, doch sie tat es nicht. Ihr Glanz war geringer als das
Schimmern eines Leuchtkäfers.

Daraufhin schrieb Kaguya Hime folgendes Gedicht,
welches sie dem Freier als Antwort reichte:

Die Schale gebiert spärlicheren Glanz als selbst ein Tautropfen.
Wonach stand Euer Sinn am Schwarzen Berg?

Der Prinz warf am Tor die Schale auf den Boden und schrieb:

Vor der strahlenden Prinzessin verblasst jeder Glanz.
Meine Schale wegwerfend halte ich meine Hoffnung dennoch wach.

Kaguya Hime erwiderte nichts mehr.
        Da seine zudringlichen Worte nicht beachtet wurden,
        ging der Prinz schließlich weg.


 

Mit Spannung dürft ihr nun weiter lesen, ob es Prinz Kuramoschi
gelingt den Juwelenzweig zu finden?

Werden die Prinzen alle Aufgaben lösen können? das leselt bitte weiter im Band Drei
 
 

*Zurück zu Kaguya Hime*
 

*des Prinzen Blütenzweig*

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